Video: Wochenrückblick KW 41 2017

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 6. bis zum 12. Oktober 2017 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

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Wochenrückblick KW 41 2017

Dateisysteme im Test

[Anmod.] Apple hat das neue Dateisystem APFS in sein Mac-Betriebssystem eingebaut und dabei leider die Werkzeuge vergessen, wie unser Test gezeigt hat. Ganz gut hat sich dagegen das Dateisystem ZFS im privaten Einsatz gemacht.

[Bericht] ZFS wurde einst auch von Apple für MacOS in Betracht gezogen. Das Dateisystem hat für Rechenzentren einige Vorzüge, wir haben es jetzt auch im privaten Umfeld ausprobiert. Vor allem die Snapshots sind für Backups unheimlich praktisch. Nachteilig ist allerdings, dass ZFS den Arbeitsspeicher belastet. Apples neues Dateisystem APFS ist von ZFS inspiriert worden.

Die Snapshots gibt es dort auch. Apple will APFS allerdings nutzerfreundlicher machen, was aber misslingt. Die meisten Werkzeuge, vom Finder bis zum Festplattendienstprogramm, sind auf APFS nur geringfügig vorbereitet worden. Der Großteil der Anwender wird davon nichts merken. Doch wer die technischen Vorteile von APFS nutzen möchte, findet allerlei Probleme, beispielsweise die falsche Speicheranzeige im Bereich „über diesen Mac“, die mehr freien Speicher anzeigt, als das Gerät insgesamt hat.

Neues von Nvidia

Nvidia hat auf seiner Hausmesse GTC Europe sein neues Drive PX Pegasus vorgestellt. Das 500-Modul nutzt zwei GPUs und zwei SoCs und ist für vollautonome Fahrzeuge nach Level 5 gedacht.

Wasserdichte E-Book-Reader

Amazon und die Tolino-Allianz haben neue E-Book-Reader vorgestellt. Der neue Kindle Oasis beseitigt die größten Kritikpunkte des Vorgängers. Es hat jetzt einen 7-Zoll-Bildschirm und ist wasserdicht. Bei Tolino ist es mit Epos ein neues 7,8-Zoll-Modell geworden, das ebenfalls wassserdicht ist.

Der Kreditkarten-Rechner

[Anmod] Wir haben Zotac Zbox PI225 getestet, das bisher kleinste vollwertige x86-System in unserem Labor.

[Bericht] Der Rechner ist etwas kleiner als eine 2,5-Zoll-Festplatte und von der Grundfläche her kaum größer als eine Kreditkarte. Er wird von einem USB-Netzteil mit Strom versorgt und benötigt weniger als 10 Watt. Ein Micro-SD-Kartenleser eignet sich zur Erweiterung des Speicherplatzes. Zotac verbaut zwei USB-Typ-C-Buchen für Daten oder Displayport-Monitore. Per Adapter kann auch ein HMDI-Bildschirm angeschlossen werden. Im Inneren steckt ein Atom-Chip von Intel mit zwei Kernen, der passiv gekühlt ist. Die Zbox PI225 eignet sich für Alltagsaufgaben oder für Streaming. Zotac verkauft sie ab November 2017 für 200 Euro.

Fritzboxen mit Einwahlproblemen

Die Routerfreiheit hat ihre Tücken: Manche Nutzer von eigenen Fritzbox-Kabelroutern sind nach dem Update ihres Betriebssystems nicht mehr ins Internet gekommen. Betroffen waren ausschließlich Kunden des Kabelnetzbetreibers Vodafone. Fritzbox-Hersteller AVM stoppte die Auslieferung des Updates und veröffentlichte eine neue Version, die den Fehler behebt. Die Zahl der betroffenen Kunden ist nicht bekannt.

Windows 10 Mobile stirbt langsam

[Anmod.] Bis jetzt hat Microsoft nicht gewagt, das Ende der schwächelnden Windows-10-Mobile-Plattform zu verkünden. Immerhin wird das Unternehmen jetzt etwas deutlicher.

[Bericht| Seit Monaten passiert kaum noch etwas auf Windows 10 Mobile, doch Microsoft schwieg bisher dazu. Diese Woche hat der zuständige Microsoft-Manager Joe Belfiore erstmals offen verkündet, dass es keine neuen Funktionen mehr für die Plattform geben wird. Nur Sicherheits-Updates und Fehlerkorrekturen soll es weiterhin geben und Belfiore versichert, dass Windows 10 Mobile weiterhin unterstützt werde. Privatnutzern rät er jedoch, die Plattform zu wechseln, weil die Vielfalt an Geräten und Apps woanders wesentlich größer sei.

Drama um Kaspersky

[Anmod.] Wer hat jetzt eigentlich wen gehackt? In der Diskussion um Kaspersky, die nationale Sicherheit der USA und eine mögliche Zusammenarbeit mit russischen Geheimdiensten wird es langsam unübersichtlich.

Hacker des israelischen Geheimdienstes sollen nach Angaben der New York Times die Systeme von Kaspersky infiltriert und dort Hinweise auf russische Spione gefunden haben. Diese wiederum sollen es auf Geheimnisse des US-Geheimdienstes NSA abgesehen haben, die Kaspersky-Virenscanner auf dem privaten Rechner eines NSA-Zulieferers entdeckt und hochgeladen haben sollen. Der Mann soll für die NSA-Gruppe Equation Group Malware entwickelt haben und war offenbar unvorsichtig mit den Geheimnissen. Kaspersky bestreitet jede Zusammenarbeit mit den russischen Behörden vehement, die USA haben den Einsatz der Antivirensoftware in mehreren Bereichen verboten.

Facebook hat das Oculus Go vorgestellt, ein drahtloses VR-Headset für 200 US-Dollar. Es nutzt Mobile-Hardware und ein 1440-LCD-Panel und verfügt über Kopfhörer. Oculus Go samt Controller soll Anfang 2018 verfügbar sein. Das Headset ist nicht mit dem Santa Cruz genannten Prototyp zu verwechseln: Der ist leistungsfähiger und nutzt Inside-Out-Tracking sowie Gestensteuerung. Über einen Rift-Nachfolger hat Oculus nicht gesprochen. Nokia hingegen sieht wenig Zukunft in VR und hat den Bau der teuren Ozo-360-Grad-Kameras eingestellt.

Bundesnetzagentur erlaubt Stream-on

Nach monatelanger Prüfung steht das Ergebnis fest. Die Bundesnetzagentur erlaubt grundsätzlich das sogenannte Zero-Rating der Deutschen Telekom bei ihrem Tarif Stream-On. Bestimmte Video- und Audio-Dienste dürfen angeboten werden, ohne dass der Traffic auf das vereinbarte Datenvolumen der Nutzer angerechnet wird. Allerdings erhält die Telekom zwei nicht unerhebliche Auflagen. Der Videostream darf nicht auf DVD-Qualität komprimiert werden. Zudem müssen deutsche Kunden das Angebot auch innerhalb der EU nutzen dürfen. 

Pre-Crime im Kino

Vorhersagende Polizeiarbeit will Verbrecher identifizieren, bevor sie Straftaten überhaupt begehen. Dafür werden Algorithmen eingesetzt. Die Gefahren dieser Strategie zeigt der Dokumentarfilm Pre-Crime auf, der seit Donnerstag in deutschen Kinos läuft. Dabei überdramatisiert er etwas, ist aber trotzdem interessant.

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