Video: E-Lkw mit Oberleitung - Bericht
Der Güterfernverkehr soll elektrisch und damit sauberer werden. Die Lkw sollen aber keine großen schweren Akkus bekommen. Stattdessen wird eine Oberleitung sie mit Strom versorgen. In Schweden wird ein solcher E-Highway getestet.
Ein Lkw wie eine Straßenbahn: In Mittelschweden bei Gävle (gesprochen Jävle) läuft seit Sommer 2016 ein Test mit elektrischen Lkw. Statt die Fahrzeuge aber mit großen Akkus auszustatten, die Strom für eine große Reichweite speichern, bekommen sie Lkw-Strom von einer Oberleitung. Dadurch können Schadstoffemissionen im Güterverkehr verringert werden.
Auf der Fernstraße bekommt der Laster den Strom aus der Oberleitung. Fährt er von der Autobahn ab, versorgt der Akku den Elektromotor mit Strom. Ist der Akku leer, springt automatisch der Dieselantrieb an.
Derzeit können nur zwei Fahrzeuge dieses System nutzen: Es sind Hybrid-Lkw von Scania, die Siemens mit einem Stromabnehmer ausgestattet hat. Erreicht der Lkw die Oberleitung, wird der Stromabnehmer auf Knopfdruck vom Fahrer ausgefahren. Sensoren überwachen, dass der Kontakt zwischen Leitung und Stromabnehmer erhalten bleibt. Am Ende der elektrifizierten Strecke wird der Stromabnehmer automatisch eingefahren.
Die Technik ist ähnlich wie bei einer Straßenbahn oder einem Trolleybus.
Vorteil dieser Art der Stromversorgung ist, dass die Akkus der Lkw relativ klein ausfallen können - Akkus machen den E-Truck teuer und schwer. Dafür sind die Kosten für den Aufbau der elektrischen Infrastruktur hoch.
Derzeit sind nur zwei Kilometer der Fernstraße E16 mit einer Oberleitung ausgestattet. Ziel des Projekts ist, die Machbarkeit des Systems zu testen. Als Nächstes soll ein längeres Teilstück der E16 elektrifiziert werden.